Der VVW und die Streuobstwiese auf Katharinenbach

Der VVW übernahm 1996 die Aufgaben die wenigen Obstbäume im Altbestand aus dem Jahr 1910-1930 weiter zu pflegen und neue Bäume zu pflanzen.

Die Standortbedingungen zeigten sich günstig, da eine landwirtschaftliche Nutzung der Hanglagen nicht genutzt werden konnte.

Der Altbestand weniger Obstbäume wie Apfelbäume: 3 Winterrambour und 1 weißer Klarapfel; Kirschen: 2 schwarze Knorpel; Zwetschen: 3 Hauszwetschen, sowie 2 Mostbirnen, können nicht mehr gerettet werden. Die Bäume sind jedoch ausgeschnitten worden und wurden der Natur überlassen. Entsprechend fallen nun die alten Hochstammpflanzen wegen Überalterung und Vergreisung dem natürlichen Abgang anheim und jeder Sturm fordert seinen Tribut. Der Altbestand ist jedoch wichtig für die Natur -Nistplätze, Nahrung und Insektenunterkünfte.

Die Hochstämme gehören zu unserem gartenbaulichen Kulturerbe, das es zu erhalten gilt. Daher war die Freude und Beteiligung groß, als die ersten neuen Bäume gepflanzt werden konnten. Insgesamt 18 Bäume:

1  schwarze Knorpel-Kirsche,
2  Bühler-Hauszwetschen
3  Birnen (bunte Julibirne, Gellerts Butterbirne u. Alexander Lucas)
12 Apfelbäume (Grafensteiner, Jakob Lebel, Kaiser Wilhelm, Schöner aus Boskop, Winterraimbour)

Zwei Jahre, später also 1998, wurden 4 Bäume = 1 Kirsche -süße Regina, 1 Bühler Zwetsche, 2 Apfelbäume -Rheinischer Krummstiel und Rheinischer Bohnapfel gepflanzt.

Im Oktober des gleichen Jahres wurde die Streuobstwiese vorgestellt. Dazu waren alle Bürger eingeladen. Das Thema für die interessierten Teilnehmer war

"Der junge Obstbaum -Einkauf, Pflanzung, Erziehungsschnitt und Pflege"

Es wurde ein Baum gepflanzt und Obst geerntet. Wenn auch nur eine kleine Gruppe an der Veranstaltung teilnahm, so war es doch sehr erfreulich, daß Familien mit ihren Kindern dabei waren.

Im September 1999 stellte der VVW beim Umweltamt des Landschaftsverbandes Rheinland den Antrag auf kostenlose Bereitstellung von Pflanzgut. Dieser Antrag wurde befürwortet und auch Pflanzen zur Verfügung gestellt. Im Dezember 1999 war es dann soweit. Der VVW konnte die Bepflanzung mit Unterstützung von einigen Helfern vornehmen. Bei der umfangreichen Bepflanzung handelt es sich um folgende 10 Obstgehölze: Gelber Edelapfel, Rhein.Bohn, Rote Stemrenette, Rhein. Schafnase, Luxemburger Renette, Roter Eisenapfel, Birne-gute Graue, Pastorenbirne, Bühler Zwetsche und Hauszwetsche.

Zusätzlich wurde auch eine Vogelschutzhecke gepflanzt von insgesamt 240 Sträuchern verschiedener Sorten als Wind- und Naturschutz.

Das Pflanzen einer Vogelschutzhecke ist zwar zunächst arbeitsaufwendig, denn nach der Bepflanzung müssen die Sträucher mit der Sense ausgemäht werden, um das Überwuchem von Gras und Kraut zu vermeiden. Die Vogelschutzhecke ist für den Bereich der Obstwiese auf Dauer eine Bereicherung.

Im Jahr 1999, als der VVW am Kreiswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft" teilgenommen hat, war die Streuobstwiese für den Wettbewerb bepflanzt und konnte beurteilt werden. Wahlscheid erreichte den 1. Platz im Kreis- und im Jahr 2000 den 2. Platz im Landeswettbewerb.

Die Streuobstwiese bietet von Frühjahr bis zum Herbst eine reichhaltige und vielfältige Blütenpracht, wobei nicht nur die Obstbäume eine Rolle spielen, sondern das ganze Umfeld.

Im Frühjahr blühende Schneeglöckchen, Primeln, Wiesenschaumkraut und Sumpfdotterblumen. Im Sommer Orchideen, Akelei, Frauenmantel, verschiedene Veilchen, Johanniskraut, Wasserlilien.

In der Vogelschutzhecke Heckenrosen, Schlehe, Eberesche, Pfaffenhütchen, wilde Johannesbeere, Haselnuß, Komelkirsche und vieles mehr blüht auf der Obstwiese Katharinenbach.

Das Ziel, die Streuobstwiese Katharinenbach zu einem Naturbereich zu machen, ist dem VVW gelungen. Zum Beispiel durch Informationstage, wie am 22. März 2003, als es mit einer guten Beteiligung um das Beschneiden der Obstbäume ging. Der VVW kann die Streuobstwiese gut repräsentieren und hofft auch in Zukunft auf viel Interesse.

Paul Höher

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